Der Spreewald von seiner schönsten Seite
22 Kilometer auf dem Stand Up Paddle-Board – nichts für Anfänger
Direkt bei einem Gasthaus zu starten und zu enden – das heißt sich vorher mit einem Kaffee zu stärken und nachher mit einem, wohlverdienten, Paddler-Bier zu belohnen. 😉 Praktisch.
Dass wir an diesem Tag knapp 22 Kilometer unterwegs sein werden, war uns bei der Tourenplanung gar nicht so bewusst.
Wir hatten zwei Stopps geplant, einen in Leipe und einen in Lehde, und rechneten damit eine schöne Ein-Tages-Rund-Tour zu machen.
Wir sind bei unserem Spreewald-Ausflug mit 3 Boards von der Red Paddle Co. (11’0″ Sport MSL, 11’3″ Sport MSL und 12’6″ Sport MSL) und einem CruisAir SE 11’6″ von JP Australia unterwegs. Dankenswerterweise wurden wir bei unserem Trip vom Boardshop in Salzburg unterstützt.
Vom Spreewaldhafen Raddusch paddelten wir zuerst knapp 2 Kilometer in Richtung „Kossateich„. Hier ist die Landschaft noch vom Ackerbau geprägt – allerdings entschädigen hierfür die Kunst-Skulpturen entlang des „Göritzer Fließ“ reichlich.
An der ersten Kreuzung geht es geradeaus weiter. Wer sehr neugierig ist, kann rechterhand hinter der Uferböschung einen Blick auf den bezaubernden „Kossateich“ mit atemberaubender Fauna und Flora riskieren. Aber bitte macht das Ufer nicht kaputt und hinterlasst keinen Müll!
Nach dem „Kossateich“ geht es nach rechts in den „Südumfluter“ und nach nicht mal 100 Meter wieder links Richtung „Spree“.
Auf der „Hauptspree“ in Richtung Westen paddelnd kommt man bei Kilometer Vier zur ersten Wehranlage, an der man das Stand Up Paddle-Board umtragen muss. Hier ist übrigens auch das Gasthaus Dubkow-Mühle – sehr zu empfehlen! Die Tageskarte hängt im Gastgarten auf Kreidetafeln, es lohnt sich darauf einen Blick zu riskieren.
Diesen Mal lassen wir allerdings die Dubkow-Mühle links, hier besser rechts, liegen und setzen unsere Tour in Richtung Leipe auf der „Hauptspree“ fort.
Als wir die Tour machten, war übrigens die „Spree“ wegen einer Baustelle bei Leipe gesperrt, also sind wir rechts, nach Norden, weg in das „Bitschnikfließ“ abgebogen und dann sofort wieder links, nach Westen, in das „Dlugybuschfließ“. Weiter geht’s über die „Neue Spree“ und „Leiper Dorffließ“.
Hier findet sich dann auch der Froschkönig. Links die Paddel-Boards aus dem Wasser, rüber über die Brücke – und schon waren wir im Gastgarten. Diese Pause ist verdient. Und das Gasthaus Froschkönig, in Leipe, ist echt gemütlich.
Nach der Stärkung beim Froschkönig geht es weiter über die „Hauptspree“ nach Lehde. Wir dachten zwar, dass wir superschlau sind und die Baustelle umfahren, aber nix da, wir mussten erst die Sperre umtragen. 😉
Hier kamen wir auch zum ersten Mal einer größeren Anzahl von Kanu-Fahrern entgegen. Die Frage „Warum sitzt Ihr nicht?“ beantworteten wir einfach mit einem „Steh Du doch mal auf.“ – und schon waren wir Freunde und tauschten uns über Routenplanung, Sehenswürdigkeiten und möglichen Zielen aus. Die Kanuten waren sehr international, von Polen bis zu Deutschen und Franzosen war die ganze EU vertreten.
Kurz vor Lehde sind wir dann nach rechts (Norden) in „Lehder Fließ Süd“ abgebogen. Es brachte uns am Feuerwehrhaus, mit rotem Feuerwehr-Kahn, vorbei direkt ins Zentrum von Lehde.
Den nächsten Zwischenstopp machten wir beim Gasthaus „Oppott“ in Lehde. Unsere Boards parkten wir an einem kleinen Hafen auf der Rückseite der Gaststätte. Kulinarisch werden viele Spezialitäten aus dem Spreewald, Fischgerichte und vor allem Entenspezialitäten angeboten.
Neben dem Gasthaus gibt’s einen kleinen Shop, der Souvenirs aus dem Spreewald verkauft.
Ein, von uns dringend benötigtes, Highlight war, dass man hier mit Karte bezahlen kann.
Nach der Pause paddelten wir Richtung Westen weiter, vorbei an Kahnanlegestellen, die sich über reichlichen Touristenandrang freuten. Wir schwenkten nach Süden in Richtung „Uska Luke“ und „Südumfluter“.
Ziemlich toll fanden wir hier, das Fließ heißt „Hechtgraben“, Gabis Spreewald-Imbiss. Der Imbiss ist direkt am Fließ, einfach an das linke Ufer gepaddelt, ausgestiegen und schon konnten wir Spreewald-Gurken und andere regionale Spezialitäten in Hülle und Fülle shoppen. Leider waren unsere Zuladekapazitäten beschränkt am SUP.
Als wir dann in den „Südumfluter“ kamen, hatten wir schon knapp 13 Kilometer hinter uns. Ab jetzt ging es gegen die Strömung und erste Ermüdungserscheinungen machten sich erkennbar.
Die Fragen „Ist es noch weit?“ und „Sind wir bald da?“ wurden uns mit unglaublichen Sinneseindrücken beantwortet. Keine zwei Meter links von uns putzte sich ein Biber seelenruhig sein Fell, am nächsten Kilometer begleitete uns ein Fischreiher und zwischendurch umschwärmten uns unzählige Libellen, schillernd in allen Farben des Regenbogens.
Boblitz lag schon weit hinter uns, als wir zur Radduscher Buschmühle kamen. Sie liegt zirka bei Kilometer 18,5.
Dass hier das Wasser übrigens trüber ist, liegt daran, dass hier Grubenwasser vom Braunkohle-Tagbau in den Spreewald strömt.
Wer hier reinfällt, sollte eher unempfindliche Kleidung tragen. 😉
Trotz des eher trüben Wassers wird hier gefischt. Unser Gruß „Petri Heil!“ wurde immer freundlichst mit „Petri Dank!“ erwidert. Da meistens mit Schwimmer gefischt wird, besteht wenig Gefahr sich unabsichtlich in den Fischerleinen zu verhängen.
Ziemlich genau bei Kilometer 19 verlassen wir den „Südumfluter“ und biegen nach rechts in das „Vetschauer Mühlenfließ“ ab. Keine 400 Meter weiter geht’s wieder rechts weg in das „Göritzer Fließ“ und somit in die Zielgerade, zurück zum Radduscher Hafen.
Die Tour ist unglaublich schön – mit offenen Augen zu paddeln zahlt sich absolut aus.
Allerdings ist die Länge von knapp 22 Kilometern nicht zu unterschätzen. Speziell von Lehde zurück nach Raddusch ist entlang des „Südumfluters“ kein Restaurant oder Café, welches den Weg verkürzen würde.
Für Anfänger und Kinder ist diese Tour distanzmäßig nicht geeignet.
Die Möglichkeit abzukürzen oder vorher umzudrehen besteht allerdings immer.
Unser Ausgangspunkt war Salzburg in Österreich. Um die momentanen, und äusserst lästigen, Grenzkontrollen auf der Autobahn bei Salzburg zu umgehen, sind wir die Bundesstrasse B20 über Burghausen und Eggenfelden nach Regensburg gefahren. Erst hier sind wir, zuerst die Autobahn A3 und dann die A93 bis zur Grenze Bayern zu Sachsen gefahren. Ab dann ging’s auf der A72 nach Osten bis Chemnitz. Dann, an Dresden vorbei, erst auf der A4, dann auf der A13 Richtung Norden. Kurz vor dem Ziel biegt man nach Osten auf die A15 Richtung Cottbus, fährt aber an der ersten Abfahrt wieder ab und hat dann noch zirka 5 Minuten Bundesstrasse bis Raddusch vor sich.
Es ist alles top beschildert, verfahren geht fast nicht.
Die deutsche Polizei ist übrigens extrem gastfreundlich und schickt uns die Fotos unserer Autos per Post nach. Leute, schaut auf die Verkehrszeichen. Auch in Deutschland gibt’s hin und wieder Tempolimits. Leider.
Meistens während unseres Trips standen unsere Autos am hoteleigenen Parkplatz. Generell gibt es in jedem Ort viele, teils kostenpflichtige, Parkplätze.
In Burg Kolonie, gibt es am „Kleiner Leineweberfließ“ den Boardverleih von Martin Fix. Bei ihm gibt’s die neuesten Boards von Fanatic, ein kühles Bier im Kühlschrank, natürlich auch Einschulungen für Einsteiger – und Top-Empfehlungen für Touren und Restaurants.
In der Hochsaison empfehlen wir die Boards vor Anreise online oder telefonisch zu reservieren.
https://www.sup-spree.de
Falls jemand auf der Fahrt in den Spreewald an Salzburg vorbeikommt, dem sei der Boardshop Seidl empfohlen.
Michi Seidl führt die Marken Fanatic, Red Paddle Co., JP Australia und STX.
http://www.boardshop.at
An dieser Tour kamen wir an mehreren Restaurants und Cafés vorbei. An der Hauptspree gibt es die „Dubkow-Mühle“. In Leipe gibt es unter anderem das Gasthaus „Zum Froschkönig“, die „Hafenperle“, das „Spreewaldhotel“, den „Spreewaldhof Leipe“ und das Gasthaus „Zur Spreewälderin“.
Lehde hatte entlang unserer Route das „Gasthaus Oppott“, das Gasthaus „Fröhlicher Hecht“ und das Gasthaus „Bludnik“ zu bieten.
Bei manchen ist man als Stand Up Paddler herzlich willkommen, bei anderen … naja … als Gast kann man sich’s ja aussuchen.
Vor der Abfahrt sollte man die Öffnungszeiten recherchieren, wir standen – speziell um die Mittagszeit – bei einigen vor verschlossenen Türen.
Der Spreewald ist ein UNESCO Biospährenreservat. Das heißt, dass hier die Wasserläufe der Spree, die typischen Feuchtwiesen die Wälder und Kulturgüter besonders geschützt werden.
Bitte klettert nicht irgendwo wild an Land, hier möchten die Tiere gerne ungestört leben ohne störende Menschen. Mit 475 Quadratkilometern und knapp 1.500 Kilometer natürlichen und künstlichen Wasserläufen gibt es im Spreewald auch vom Wasser aus genug zu sehen. Befestigte Ausstiege gibt es genug – z.B. an Schleusen, Gaststätten und Rastplätzen.
Noch ein paar interessante Zahlen:
830 Schmetterlingsarten
113 Muschel und Schnecken-Arten
18 verschiedene Lurche
48 Libellen-Arten
36 Fisch-Arten
138 verschiedene Brutvögel-Arten
In Summe findet man im Biosphärenreservat Spreewald zirka 18.000 Pflanzen- und Tierarten.
Achtung:
Keine Tour ohne Karte und Handy mit GPS – man ist im Handumdrehen orientierungslos und verloren – trotz exzellenter Beschilderung am Wasser.
Kähne haben immer Vorfahrt!
Das Paddeln ist nur bis eine Stunde nach Sonnenuntergang erlaubt!
In Lehde und Lübbenau sind reglementierte Fahrtrichtungen und Ein- und Durchfahrtsverbote gekennzeichnet.
Ein rot-weiß-rotes Verkehrsschild besagt nicht, dass dort Österreichisches Staatsgebiet ist, sondern heißt „Einfahrt verboten!“, dort ist ein gesperrtes Gebiet.
Vorsicht in kleineren Fließen – hier liegen öfter Fischfangreusen aus und werden mit Metallstäben gesichert. Da drauf zu fallen ist lebensgefährlich.
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